Wenn ich in den über 30 Jahren, in denen ich unter anderem als Marketingdirektor in Technologiefirmen gearbeitet habe, etwas gelernt habe, dann dies: Je tiefer die wirtschaftliche Krise in der Branche, umso eindrucksvoller der anschließende Aufschwung und die Erholung.
Dies war vor knapp 20 Jahren so nach dem Platzen der Dotcom-Blase, als Technologien sich vom Hype zu robusten Geschäftsmodellen mauserten. Ganz ähnliche Erfahrungen machten IT-Unternehmen im Anschluss an die Finanzkrise 2008, als digitale Technologien viele Prozesse effizienter und günstiger machten. Und auch die Covid-Krise wird sich im Nachhinein als einer der größten Wachstumsmotoren für Technologiefirmen in der Geschichte erweisen – vor allem auf dem deutschen Markt.
Nach der Krise kommt der Aufschwung
Warum ist das so? Jede dieser Wirtschaftskrisen markierte jeweils den Endpunkt von Entwicklungen, die längst aus dem Ruder gelaufen waren: der Dotcom-Hype, grotesk aufgeblähte Finanzmärkte, der Globalisierungswahn. Und jedes Mal sind es digitale Innovationen, die den Weg aus der Krise weisen. Noch sind viele Unternehmen in Deutschland damit beschäftigt, nach dem Höhepunkt der Krise aufzuräumen und die Strategien für die kommenden Jahre zu entwickeln. Ab 2021 setzen sie wieder voll auf Wachstum.
Keine Zeit für die Digitalisierung
In den zurückliegenden Jahren erfreuten sich weite Teile der deutschen Wirtschaft stabiler Wachstumsraten – vor allem viele mittelständische Unternehmen auf dem flachen Land kamen kaum hinterher, genügend Fachkräfte anzuwerben, um das ganze Business auch zu realisieren. Man war vielerorts derart damit beschäftigt, das bestehende Geschäftsmodell innerhalb der traditionellen (in der Regel manuellen, arbeitsaufwändigen) Prozesse zu optimieren, dass für Digitalisierungsprojekte schlicht keine Kapazitäten mehr blieben – vom nötigen Know-how ganz zu schweigen.
Nun, nachdem die erste Welle der Corona-Pandemie über Europa hinweggerollt ist, zeichnet sich ab, dass sich die deutsche Wirtschaft schneller und stärker von der Rezession erholen wird als andere Volkwirtschaften. Die Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre schaffen genau das Klima, in dem digitale Innovationen gerade im Mittelstand gedeihen können.
Der Mittelstand macht ernst
Natürlich steht auch im Mittelstand die digitale Transformation seit vielen Jahren auf der Agenda. Die Einsicht in die Notwendigkeit war durchaus vorhanden, allein es fehlte oft der letzte Wille, um die Digitalisierung auch tatsächlich anzupacken und in die Tat umzusetzen. So unterblieben die nötigen Investitionen in Technologie und Manpower, ebenso wie die Entwicklung einer tragfähigen IT-Strategie, die kurzfristige Geschäftsziele sowie langfristige Unternehmensziele unterstützt.
All dies hat sich durch den Corona-Schock grundlegend geändert. Der Lockdown weiter Bereiche der deutschen Wirtschaft zwang viele Unternehmen dazu, quasi über Nacht Konzepte zu entwickeln, um den Geschäftsbetrieb wenigstens in Teilen aufrecht zu erhalten – und zwar aus dem Homeoffice. Vieles davon war aus der Not geboren und entsprach weder den höchsten Ansprüchen an die IT-Sicherheit noch dem neusten Stand der Technik. Solche, teils veraltete, Lösungen sind nun durch digitale Technologien zu ersetzen, die Mitarbeiter unabhängig von Standorten machen und durch Transparenz und smarte Arbeitsumgebungen die Produktivität und Motivation erhöhen.
Darüber hinaus sind durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie vielerorts Lieferketten zusammengebrochen und in der Folge Produktionen zum Erliegen gekommen. Um wieder unabhängiger von globalen Warenströmen zu werden, werden viele Unternehmen Teile ihrer Produktion perspektivisch zurück nach Deutschland holen. Auch dies wird nur durch weitere Automatisierung wirtschaftlich darstellbar sein und so die digitale Transformation beschleunigen.
Worauf kommt es jetzt an?
Steht das Jahr 2020 ganz unter dem Eindruck der tiefsten Rezession, die die deutsche Wirtschaft jemals erlebt hat, heißt es 2021 möglichst schnell und nachhaltig zum alten Wachstum zurückzukehren. Damit ist die Tür zur Digitalisierung des Mittelstands für Technologieunternehmen weit geöffnet. Welche Firmen dort am Ende Einlass finden und langfristige Verträge abschließen können, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Wer sich in dieser Phase nicht entsprechend positioniert, an dem geht das Business nicht nur kurzfristig vorbei, sondern der könnte auch langfristig ins Hintertreffen geraten. Deshalb zählen jetzt drei Dinge:
- Ein kurzer Antritt, um schnell mit relevanten Lösungen am Markt zu sein
- Die Sprache des Mittelstands sprechen und seine Werte berücksichtigen
- Ein zuverlässiger Umsetzungspartner, der mit einer einsatzbereiten Datenbank, relevanten Business-Insights und maximaler Agilität in der Umsetzung die PS schnell auf die Straße bringt
Gerne würde ich mehr über Ihre Erfahrungen oder Prognosen zur bevorstehenden Digitalisierungsoffensive erfahren und freue mich über Ihr Feedback – auf welchem Kanal auch immer.